Toby Fichelscher – Berliner Nachkriegsjazz neu aufgelegt

22.10.13
Auch in Deutschland hat man Afrobeat probiert. Ein Beispiel ist diese kürzlich ausgegrabene Schallplatte. Auf der treffen sich ein Bongobeatnik, der singt statt zu dichten und eine Hardbopcombo aus Berlin.

Er gehörte zu denen, die Blues und Jazz in Deutschland nach dem Krieg wiederbelebten. Toby Fichelscher war in den 1950er Jahren quasi Residenzmusiker in der Berliner »Eierschale« und hatte so viel stimmlichen Charme, dass man ihn für eine Schlagerkarriere vorschlug. Doch der Beatnik blieb lieber Untergrund und spielte jahrelang mit schwarzen und weißen Jazzgrößen in den Clubs der Hauptstadt. Dass er außerdem den Rhythmus in den Händen hatte beweist diese neuaufgelegte LP. Zusammen mit Vibraphonist Manfred Burzlaff und dessen Jazzquintett nahm er 1960 einige Songs auf, vor allem Hardbop, dem er durch sein Bongospiel einen starken Afrojazzeinschlag verpasste. Das deutsche Reissuelabel Sonorama hat die seltene Schallplatte gefunden und restauriert. Im November wird sie dort als CD und Vinyl neu released.

Tracklist

  • 01 Intro – At the Riverboat
  • 02 Fashion Trip
  • 03 My First Blues I
  • 04 The Cool Scene I
  • 05 Shadows
  • 06 My First Blues II
  • 07 Night Shift I
  • 08 On Chano’s Track
  • 09 The Cool Scene II
  • 10 With Cash Like This
  • 11 Fashion Trip (Max Knaak)
  • 12 Night Shift II – Outro