Review

Twit One

AUDDA Control

Augenringe Unter Dem Dritten Auge • 2021

»Loop, ich finde dich gut«, sagt die Erzählstimme in einem der vielen Skits. Mehr muss über »AUDDA Control« eigentlich nicht geschrieben werden. Twit One feiert auf 21 Stücken die gepflegte Beatschleife. Durch »Just Us« zieht sich ein simples Drum-Pattern, das mit Kick, Snare und Hi-Hats die Minimalausstattung nutzt. Dazu dreht ein viertaktiger Keyboard-Loop seine Runden. Instrumentale wie dieses überfordern nicht, berieseln fast schon. Dabei unterstreichen die teilweise herrlich unsauber geschnittenen Samples die Loop-Ästhetik. Doch »AUDDA Control“ glänzt immer dann am stärksten, wenn es die Lo-Fi-Strukturen überwindet. Dann trägt nämlich Jazz-Rap-Veteran Count Bass D ein vierzeiliges Gedicht vor. Ein 50-sekündiges Flöten-Intro leitet einen Gastbeitrag von Beat-Bastel-Buddy Wun Two ein. Und »No Teef«, »Dolf« und »Shoutouts« verzichten auf markante Snare-Drums – letzteres fährt dennoch unkonventionell vorgetragenen Rap von Clbrks auf. Immer wenn plötzlich ein Saxofon erklingt oder ein Vocal-Sample aus dem Nichts zu kommen scheint, wird die Qualität dieser Platte deutlich. »AUDDA Control« besitzt ein so kohärentes wie traditionelles Soundbild, überrascht aber mit Spielereien, Ideen und Kollaborationen. Außer Kontrolle scheint hier nichts zu sein, denn dafür klingt die Platte zu durchdacht.