Review

The Black Dog

Liber Kult EP

Dust Science Recordings • 2011

The Black Dog nehmen einen langen Anlauf. Bevor ihr neues Album Liber Dogma die Dancefloors platt bügeln soll, lassen sie in streng limitierter Auflage, auf schönstem blauen Vinyl kleine Einblicke in das abgrundtiefe Techno-Reich vorbeiziehen. Liber Kult ist die erste von drei 12-inches in dieser Reihe. Nachdem die letzten Veröffentlichungen des Altprojekts von Ken Downie damit spielten, tanzbar und zugleich politisch engagiert zu sein, lässt Liber Kult Politik Politik sein. Mit Liber – den Chianti- wie Riesling-Verehrern als Beiname des Weingottes Bacchus oder auch einfach als römischer Gott der vegetativen und animalischen Befruchtung bekannt – geht es in die Ekstase. The Black Dog 2011, das ist wie ein großer düsterer Flashback in das Jahr 1995. Minimalistisch mit einer wobbligen Acid-Line, reduzierten Bassdrums, verhaltenen aber hartnäckigen Klicks und Abgrundhall im Hinterkopf entfalten die beiden Tracks Black Chamber Order und Bass Mantra hypnotisch-orgiastische Tiefenentspannung. Man könnte auch einfach astreiner Minimal Techno sagen oder eben, wie Black Dog selbst: »This music was made for dark rooms, smoke machines, strobes and massive systems.«

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