Review

Pangaea

Hex / Fatalist

Hemlock • 2011

Bisher war der Hessle Audio Mitbegründer Pangaea (Kevin McAuley) im Post-Dubstep Bereich zwischen Techno und Breakbeat zu Hause und überzeugte auf seiner Pangaea EP mit tiefen, treibenden Rhythmen und komplexen Strukturen. Doch auf der neuen Double A-Side Hex / Fatalist, die auf Hemlock Recordings erscheint, legt der Brite diesmal zwei straighte Bass-Stepper vor, die ihren Einfluss eher in den 90er Jahren suchen. Hex beginnt im Rhythmus eines UK Garage-Tracks, der so gar nicht an den introvertierten Charakter der vorherigen Pangaea-Stücke anschließen will. Dann setzt eine aggressive, düstere Bassline ein und lässt Erinnerungen an die Jungle Szene der frühen Neunziger wach werden. Doch der Track ist mit seiner breakigen Struktur und den zerstückelten und verzerrten Ragga-Sprachsamples, die in erster Linie als abstrakte Klänge verwendet werden, eindeutig im Hier und Jetzt verortet und verwendet die Elemente auf einer Metaebene als Rückbesinnung an die Anfänge der Dubstep Szene. Ein Track, der viel Energie besitzt und eine nach vorne gerichtete Bassmassage für das Trommelfell bietet. Auch Fatalist ist reminiszent an eine Zeit der euphorischen Innovationen in der elektronischen Tanzmusik und fährt mit einer treibenden Drumstruktur auf. Das »Alright, listen listen listen«-Sprachsample, das auch aus einer Pirate Radio Show stammen könnte, bereitet auf eine aggressive Synthiemelodie vor, die den Track erst einmal beherrscht und das Ohr des Zuhörers strapaziert. Danach findet der Track aber mit seinen wabernden Bassdrums zu einer spannenden Ruhe zurück, die Synthiemelodie wird nur noch dezent im Hintergrund eingesetzt. Beide Tracks lassen die Komplexität und Tiefe der bisherigen Pangaea Stücke zwar ein wenig vermissen, werden ihren Old-School Charakter in DJ-Sets aber voll ausspielen können.

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Pangaea
Hex
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