Review

Mr. Chop

Switched On

Five Day Weekend • 2011

Der Name Coz Littler aka Mr. Chop dürfte genau jenen Menschen etwas sagen, die jede Platte von Now Again im Schrank oder eine Affinität zu langen Leseabenden mit MF Doom-Booklets haben. Dem Rest dürfte der Producer und Multi-Instrumentalist erst einmal nicht mehr als ein Schulterzucken abringen. Littler saß bei Daniel Dumiles Born Like This an den Reglern und das war auch schon sein prominentester Ausflug. Nach der Verbeugung vor Pete Rock mit For Pete’s Sake folgt nun Littlers dritte Platte und auch die strickte er wieder nach einem Konzept. Auf der knappen halben Stunde von Switched On lässt er den Minimoog drücken und covert dabei Hendrix, Hayes und Can. Jener Synthie prägte damals die Siebziger, doch Littler holte den Sound aus der Nostalgie und zog ihn analog in den Ape Studios in die Gegenwart. Die Originale hat er dafür entkernt, stellenweise bleiben nur die Melodien übrig. Switched On verläuft so über seine zehn Tracks erstaunlich homogen. Psychedelic Funk und Soul kommen bei Greedy G und Vitamin C in aller Entspannung zusammen. In seinen besten Momenten bietet Littler auf Switched On eine Hommage, in seinen schlechtesten läuft die Platte an einem vorbei. Der Wiedererkennungswert fehlt ein paar Tracks dann irgendwie doch. In Breakthrough wird zwar gefummelt, bis es quietscht – die Nummer fällt am Ende hinten runter. Der Moog röhrt in Blow Your Head angenehm, aber auch da dreht Littler die Knöpfe ein wenig zu weit, wo er besser in die Tasten gehauen hätte. Mit den Originalen nur als Schablonen hätte sich sicher etwas Deftigeres aus Switched On bauen lassen. Ein paar Menschen bringt das sicher zum Kopfnicken. Mit den Schultern können sie ja trotzdem zucken.