Review

J Rawls pres The Liquid Crystal Project

The Liquid Crystal Project 3

Polar • 2012

Lange ist es her, dass J Rawls auf »The Definition« von Black Star den Stand der Beatkunst definierte. Seine folgenden »Liquid Crystal Project«-Teile 1 & 2 konnten Rawls Bekanntheitsgrad danach nicht mehr vergrößern, aber doch zumindest seinen Ruf als Produzent mit Hang zum Jazz untermauern. Der dritte Teil der LCP-Reihe ist – wie die ersten beiden Teile – mit Band eingespielter, eingängiger Jazz-Hop, der keine klaren Grenzen zwischen den Musikstilen mehr zulässt. J Rawls stellt smoothen Hotellobby-Jazz neben milden Carwash-Funk und würzt das mit Hip Hop-Grooves. Gast-Trompeter Pharez Whitted sorgt für den Soul. Das Album lässt sich ohne Gegenwehr vom ersten bis zum letzten Song durchhören, und das ist auch sein größter Nachteil. Die Eingängigkeit führt auf nicht nur einem Song zu harmloser Beiläufigkeit. Der Sound ist angemessen staubig für so einen jazzigen Ansatz, doch insgesamt kommt im Klang etwas zu viel Proberaum-Feeling auf. Größere Ambitionen scheint die Platte nicht zu haben, aber die Fans der Reihe könnte interessieren, dass »LCP3« den alten »Tribute«-Songs für Dilla und The Beatnutz gelungene Native Tongue-Ehrerbietungen an De La Soul und A Tribe Called Quest hinzufügt.