Review

Quelle Chris

Niggas Is Men

Mello Music Group • 2013

Quelle Chris’ erstes Release bei der Mello Music Group mag vieles sein, aber leichte Kost ist es jedenfalls nicht. Auf den ersten Blick mag es durchaus etwas sperrig wirken, wenn man z.B. das dröhnende »Natural Flavors« mit den verzerrten Vocals hört. Da Quelle Chris MC und Produzent ist, rappt er fast ausschließlich auf eigene Instrumentals. Diese verfügen in den meisten Fällen über eine warme, entspannte Grundstimmung, die maßgeblich von Saxophon- oder Horn-Melodien und Piano-Loops erzeugt wird. Chris’ Detroiter Herkunft kann man anhand seiner jazzigen, Golden-Era-anmaßenden Beats eindeutig heraushören. Einige Titel, allen voran »We Eat It«, spielen ganz gezielt mit der Ambivalenz zwischen harmonischem Instrumental und beklemmendem Text. Ein anderes Beispiel dafür ist »Addition Cycles«, zu dem Chris’ einfach gestrickter Flow perfekt passt. Genau diese Stücke machen die Stärke der Platte aus. Was ein wenig irritierend wirkt, ist die Tatsache, dass auf fast jedem Anspielpunkt ein Gastvokalist zu hören ist, auf zehn der vierzehn Titel tritt der MC Cavalier in Erscheinung. Da sich die Beiden aber gut ergänzen, tut das der Qualität keinen Abbruch. Zwar regt »Niggas Is Men« teilweise zum Denken und/oder Kopfnicken an, doch an einigen Stellen plätschert die Platte zwischen den Höhepunkten nur so vor sich hin. Zum Schluss sollte noch auf eines der unterhaltsamsten, einfallsreichsten und am visuell herausforderndsten Musikvideos diesen Jahres hingewiesen werden, das zu »Greene Eyes« mit Tanya Morgan, Cavalier und Fresh Daily gedreht wurde. Das wertet den Gesamteindruck des Albums definitiv auf.