Review

Fink

Horizontalism

R'Coup'D/Ninja Tune • 2014

Nach Finks letztjährigem »Hard Believer« schiebt Fin Greenall jetzt eine Dub-Version des gesamten Albums hinterher. Hier sollen den Songs noch mal eine komplett andere, vorzugsweise elektronische Richtung verpasst werden. Sein Umzug nach Berlin scheint den Fink zurück zu seinen digitalen Wurzeln zu führen, die Anfang des Jahrtausends bei Ntune, einem Unterlabel von Ninja Tune liegen. Akustikgitarren und Gesang gibt es zwar auch hier noch zu hören, sie tauchen aber gemeinsam mit tiefen Bässen in Hallräumen auf und verlieren sich in endlosen Echos. »Horizontalism« dünnt die eigentlich mit einer Band eingespielten originalen Songs bis auf die Riddim-Knochen und noch weiter aus. Bis nur noch eine schwere und dunkle Unterwassermusik übrig bleibt; mal schwebend und wabernd, mal kraftvoll rollend. Dann arbeitet Fink mit kryptischen Field Recordings oder kombiniert Akustikgitarren- und Gesangsspuren nur mit straighten Tribal-Vierviertel-Beats. Dann wiederum klingen die Tracks wie rumpelnde Drones oder super entspannter Ambient-Sound. Gemein ist allen zehn Stücken jedoch eine von den Originalen gelöste, dunkle und mysteriöse Grundstimmung, die die Musik zu einem völlig eigenständigen Album machen