Review

Fat Jon

Hundred Eight Stars

Project: Mooncircle • 2015

Pleione, Cursa, Maia, Altais, Ahhara und Co.: Fat Jons jüngste Kinder sind allesamt Mädchen. Junge Damen, aufgeweckt und unbändig, und – nachdem sie das Licht der Welt des aktuell in Deutschland lebenden US-Producers erblickten – durch die Bank Hausgeburten. Glücklicherweise pflegen sie untereinander einen harmonischen Umgang. Sie reihen sich nahtlos aneinander, ohne dass sich eine unter ihnen grundlos in den Vordergrund spielt oder anderweitig negativ auffällt. Gut, mag sein, dass die eine oder andere ein bisschen langweilig ist und nicht wirklich etwas zu sagen hat, aber was soll man machen: Es ist nun mal kein rüpelhafter Junge dabei, der mal nen blöden Spruch bringt, mit Dreck um sich wirft oder sich anderweitig aufführt. Abgesehen davon hilft eh alles nichts: Man muss ihr strahlendes Lächeln einfach erwidern. Das Strahlen ist indessen kein Wunder, denn die Damen sind Sterne. Daher auch ihre Wärme und ihre Anziehungskraft. Manch einer leuchtet zwar etwas weniger heraus als andere, wenige mögen gar eher Funzeln am Firmament sein als sonnengleiche Beat-Kleinodien. Dennoch ist die jazzige, hin und wieder das Ambient-Fach streifende Instrumental-Werkschau galaxienweit von Beliebigkeit entfernt: Zusammengenommen bilden die »Hundred Eight Stars« einen guten Soundtrack für die Morgenstunden des Sommers. Da kommt das Vinyl Re-Release natürlich gerade recht.