Review

Lightning Bolt

Fantasy Empire

Thrill Jockey • 2015

Brian Gibsons sägende Bassgitarre samt einer einzelnen Banjo-Saite für die hohen Lagen. Brian Chippendales Turbo-Schlagzeug jenseits jeglicher Geschwindigkeitsregeln und sein typisch verzerrter Lo-Fi-Gesang. Alles beim Alten bei Lightning Bolt? Von wegen! Das Noise-Rock-Duo hat sich nach knapp 20 Jahren entschieden, für »Fantasy Empire« in ein »richtiges« Aufnahmestudio zu gehen.

Normalerweise wurden die Tracks extra schrabbelig im Übungsraum mitgeschnitten. Erstmals wurden ihre Instrumente aufnahmetechnisch wirklich getrennt, um sie später separat nachzubearbeiten. Damit sie klar und differenziert klingen können. Als weiteres Novum haben Lightning Bolt mit Overdubs und Loops gearbeitet. Auch Brian Chippendales Gesang wurde durch den Einsatz von Effekten zu ungewohnter Vielfalt verholfen.

Durch böse dunkle Metal-Elemente und eine gehörig griffige Songstruktur ist ihre Musik auf »Fantasy Empire« noch aggressiver geraten als vorher. Und besticht gleichermaßen durch mehr Struktur, Präzision und Dynamik. Die Entscheidung für eine verbesserte Aufnahmesituation kommt also eine wirklichen Runderneuerung gleich. Lightning Bolt klingen nun genau so rau, kraftvoll und hitzig wie immer. So soll es sein.