Review

Lifted

1

PAN61 • 2015

Gemeinsame Sache machen trifft es hier nicht so ganz. Max D und Co La haben sich zwar in ihren Heimatstädten Baltimore respektive Washington D.C getroffen und gemeinsam Musik gemacht, aber so eine richtige »Sache« ist daraus nicht geworden. »1« ist losgelöstes Sound-Gewurschtle. Die Konturen am ehesten noch bei Ambient und Techno zu finden. Das Album ist genau so verspult wie in sich ruhend, so zened out wie es epileptisch ist. Die sonderbaren Synths hüpfen hier wie Flummis unkontrolliert durch die Gegend, Rasseln, Holzschlagzeug, Kleinviech und Büromaterial stolpern und schleifen durch den Hintergrund. Es wuselt und klimpert – und ruht dennoch. Interlude-artig maht immer wieder das Klavier zur Besinnung und beinahe unbemerkt wabert hier und da ein Subbass im Hintergrund herum und erdet das ganze Kleinzeug, dass da so unaufgeräumt rumfliegt. Was sage ich? Im nächsten Moment haben doch wieder die Percussions massiv Hummeln im Arsch und bei den Vögeln im Hintergrund piepts auch nicht ganz richtig. »1« ist kein guter Titel für dieses Album. Der bessere Titel wäre der des Tracks »Total Care Zero«: Da haben zwei Dudes (plus die sechs Features) einfach mal gemacht. Herausgekommen sind improvisierte, zerfahrene Soundskizzen für Schwindelanfälle im Lotussitz.

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