Review

Slow Steve

Adventures

Morr Music • 2016

Nach der vielversprechenden EP »Steps« aus dem letzten Jahr erscheint nun das Debütalbum von Rémi Letournelle als Slow Steve Wie erhofft, bringt er seinen sanften, einfallsreichen Elektropop mit zurückgelehnter Nonchalance zur vollen Blüte. »Adventures« ist voll von in Watte gepackten Drums und sanften Gitarrenmelodien, unaufgeregten Beats und Analog-Synth-Anstrich im Hintergrund. Verträumte, einfühlsame und an den richtigen Stellen auch versponnene 40 Minuten erwartet die aufgeschlossene Hörerschaft, die dem charmanten Debüt ein paar Durchläufe zur vollen Entfaltung zugesteht. So verfranst sich das dreiteilige Stück »Josephine« scheinbar erst in uninspiriertes Electro-Gedudel, bevor es unvermittelt den Faden wieder aufnimmt und das Gitarrenmotiv vom Anfang erklingt. Letournelles französische Herkunft hört man nahezu ausschließlich in Spoken-Word-artigen Einwürfen, gesungen wird ansonsten durchgängig auf Englisch. Weiter dominieren warme Klangfarben auf Slow Steves breiter Soundpalette, die die klassische Bandbesetzung neben den erwähnten Synths um Drummachines, Saxophon, Sampler, Marimbas und vieles mehr ergänzt. Trotzdem wirken die elf Songs nie pompös oder zu opulent, denn Slow Steve ist trotz seiner vielen Einfälle und Hilfsmittel ein wahrer Leisetreter – und passt somit nur zu gut zu Morr Music.