Suff Daddy – Live am 16.5. in der Alten Feuerwache in Mannheim

21.05.2012
Foto:Jayti
Bevor Suff Daddy sein Berliner Beatlabor verlässt, um seine neue Wahlheimat Sydney anzusteuern, lud er im Mai noch einmal zur Abschiedstour ein. In der Nacht zum Vatertag zeigte er in Mannheim, was uns auf dem kommenden Album erwartet.

»I’m from the crew that sets it off by sprayin beer in your face«. Zumindest als heimliches Mitglied von Tha Alkaholiks würde der aus Düsseldorf stammende und in Berlin mit Hip Hop sozialisierte Suff Daddy mittlerweile wohl durchgehen. Sein Alias ist nämlich vielmehr als eine Verneigung an das dionysische Trio Tash, J-Ro & E-Swift zu verstehen als an den weichgespülten Namenspaten Puff Daddy. Unüberhörbar dringt der Einfluss aus der Hochphase des 90er Boom Baps durch die markanten Suff Daddy Beats hindurch. Egal ob die Produktionen mal soulhaltiger arrangiert sind oder mal als staubtrockene Kopfnickbretter aus den Boxen hämmern – die Drumloops, Samples und Basslines serviert Suff Daddy immer kompromisslos funky.
In der Alten Feuerwache in Mannheim sorgte zunächst Sonderskooler an den Plattentellern mit einem erlesenen Classic-Rap-Set für eine adäquate Einstimmung. Pünktlich zum mitternächtlich eingeläuteten Vatertag bezog Suff Daddy Stellung hinter den 1210ern. Da er als Arbeitsgerät in seinem heimischen Studio schwerpunktmäßig den PC einsetzt, blieb die große MPC Live-Show leider aus. Mit seinem Digital Vinyl System gelang es dem Melting Pot Music Vertreter allerdings trotzdem die Feuerwache in einen Schmelztiegel für die Mannheimer Partycrowd zu verwandeln. Gewohntes Feingefühl stellte Suff Daddy an diesem Abend mit seiner musikalischen Auswahl unter Beweis, die sich zum größten Teil aus Underground-Hits zusammensetzte und auf die üblichen played-out Sure Shots verzichtete. Neben pumpenden Remix-Versionen, einigen Hi-Hat Club Klassikern und selbstverständlich eigenen Produktionen wie Join The Club, präsentierte Suffy insbesondere auch Tracks aus dem Umfeld seiner eigenen HipHop-Homies. Huss & Hodn durften dabei natürlich ebenso wenig fehlen wie Hiob oder Morlockk Dilemma. Einige Pilsetten und Tanqueray später blieben zumindest kaum noch musikalische Wünsche offen.