ST Holdings Ltd. – Rückzug aus Spotify, Napster & Co.

17.11.2011
Der britische Tonträgervertrieb ST Holdings Ltd. zieht seine 234 Labels von On-Demand-Streaming-Services wie Spotify, Napster, Simfy und Rdio zurück. Musik soll wieder was besonderes werden.

Spotify ist bekanntlich ein Streaming-Service für Musik. In Deutschland zwar noch nicht aktiv, aber in aller Munde, hat sich das schwedische Unternehmen in den letzten Monaten regelrecht gemausert und ist mittlerweile führend auf dem On-Demand-Streaming-Markt. Im Sommer startete Spotify auch in den USA, in diesen Tagen hat man sich dem deutschen Markt genähert und ist nun in Österreich und der Schweiz verfügbar. Ein Unternehmen wie Spotify ist natürlich darauf angewiesen, dass die Plattenlabels ihre Musik zur Verfügung stellen, damit der Nutzer des Streaming-Services eine möglichst breite Auswahl an Musik genießen kann. Insofern hat es keinen geringen Nachrichtwert, das gestern bekannt wurde, dass der britische Tonträgervertrieb ST Holdings Ltd. sämtliche 234 betreuten Plattenlabels (darunter Hotflush, Hessle Audio, Ramp, Skull Disco) aus dem On-Demand-Streaming-Geschäft zurückzieht. Davon ist also nicht nur Spotify betroffen, sondern auch Simfy, Rdio und Napster. »Despite these services offering promotion to many millions of music listeners we have concerns that these services cannibalize the revenues of more traditional digital services«, ließ der Vertrieb verkünden. Der Hintergrund des Rückzugs sind neue Erkenntnis, die zeigen, dass diese Streaming Services einen geringern Promotioneffekt haben als bislang vermutet. Vielmehr sind sie darauf ausgelegt, den Hörer immer weiter über den Streaming-Service Musik hören zu lassen, weniger darauf, den Hörer zum Kauf physischer Tonträger zu animieren. Nur 4 der 238 Labels haben bislang verlangt, doch wieder zu den Streaming-Angeboten zurückzukehren. Eines der anderen Labels reagierte so: »Let’s keep the music special, fuck Spotify.« Was sagt ihr denn dazu?