Review

Airhead

Believe

1-800 Dinosaur • 2014

Es gibt für gewöhnlich zwei Sorten von Grenzgängern: Die, die verschiedene Stile ineinanderfließen lassen und etwas Neues schaffen und diejenigen, die nebeneinander stellen, was auf den ersten Blick nicht nebeneinander stehen sollte. Rob McAndrews ist in dem Sinne ein doppelter Grenzgänger: Er mischt die Genres und bringt die Endprodukte zur Koexistenz. Das funktioniert beim McAndrews, der als Live-Gitarrist bei James Blake angeheuert hat, am besten im Single-Format, wo seine kleinen Miniaturen sich zu schmucken Mosaiken zusammenfügen. Sein 2013 erschienenes Album »For Years« auf R & S jedoch zeigte sich bis zur Unentschlossenheit heterogen. Je mehr Tracks der Brite zusammenbringt, so schien es, desto größer ist die Gefahr, dass das Resultat zusammengeklaubt klingt. Neues Jahr, neuer Versuch in der bewährten Größenordnung: Zeitgleich veröffentlicht McAndrews nun zwei neue EPs. Neben der aufgekratzten 12" »Macondo/October« auf Hemlock Recordings erscheint auch »Believe« auf dem von James Blake und Dan Foat kuratierten Plattenlabel 1-800 Dinosaur Während Airhead mit dem Titeltrack ohne Frage eines der besten House-Anthems der Saison abliefert, geht es auf den drei anderen Tracks natürlich in eine andere Richtung. Ist die Endorphindusche erst mal vorbei, schlägt »Shirin« harsche Grime-Töne an. »Shekure« nimmt den Faden auf und zieht das Tempo runter, »Hundred Years« dann spielt mit einem rumorigen Ambient/Hip Hop-Track den Rausschmeißer. Ein rundes Gesamtergebnis? Natürlich nicht. Eine kleine Überraschung aber allemal, allein wegen »Believe«, das gerade wegen seiner Konventionalität voll ins Schwarze trifft.

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Airhead
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