Die experimentelle Brüsseler Band Bandler Ching sorgt seit einiger Zeit für Furore in der belgischen und europäischen Underground-Szene, und es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Sie spielen mit einer Vielzahl von Elementen, von fließendem, jazzigem Bass und expressivem Saxophonspiel bis hin zu harten, industriell angehauchten Technobeats, glitchy Electronica und Hip-Hop-Breaks. Ihr Klangkosmos ist eine Welt der sich ständig verändernden Möglichkeiten, die den Zuhörer zwischen ruhigen Momenten, tanzbaren Grooves und zutiefst experimenteller, manchmal aggressiver Elektronik hin und her reißt. »Mercurial« ist ein berauschendes, benebelndes und manchmal verwirrendes Hörerlebnis – im besten Sinne!
Der Opener »P’tit Île« verbindet beruhigende Synthieklänge mit detaillierter elektronischer Percussion, bevor jazziges Live-Drumming, begleitet von schwebendem Saxophonspiel, in den Mix einfließt. Der Track wandelt sich deutlich durch den hinzugefügten, stampfenden Techno-Beat. Dies ist nur einer der vielen nahtlosen Wechsel auf »Mercurial«, die das kreative Flair und die Vielseitigkeit der Band unter Beweis stellen. An anderer Stelle serviert Mochi einen schrägen, von Acid-Musik beeinflussten Bass, kombiniert mit einem gleichmäßigen Schlagzeugrhythmus und verträumten Synthesizern, bevor gegen Ende des Stücks eine der ohrwurmverdächtigsten Saxophon-Performances des Albums einsetzt. »Long Last Love« ist mit seiner Verschmelzung von expressiver Live-Jazz-Instrumentierung und bearbeiteten elektronischen Elementen ein Highlight unter vielen. Über das gesamte Album hinweg überrascht Bandler Ching immer wieder und schafft so ein Album, das seinem Namen alle Ehre macht. Es ist ein facettenreiches Werk mit unzähligen Details, die es für den Hörer zu entdecken gilt.

Mercurial