Review

Bram Weijters’ Crazy Men

Here They Come

Sdban Ultra • 2019

Langsam wird die Sache ja verwirrend. Wenn man nun nicht gerade allzu emsig das Geschehen in der belgischen Jazzlandschaft verfolgen sollte, könnte man bei einem Cover und Titel wie diesem schon mal an einen Reissue denken. Bram Weijters’ Crazy Men mit ihrem Album »Here They Come« erwecken jedoch nicht bloß rein äußerlich den Eindruck, man könne sich hier über den Reissue eines verschollenen Einzelgängerwerks des europäischen Jazz aus den 1970er Jahren freuen. Denn zuallererst klingt die Platte auch ganz nach einem kontinentalen Beitrag mitten aus der tiefsten Fusion-Phase. Und einem gar nicht mal so schlechten obendrein. Einziger Schönheitsfehler: Bram Weijters der hinter diesem Projekt steckt, war zur mutmaßlichen Entstehungszeit von »Here They Come« noch gar nicht geboren. Jedenfalls ist der Antwerpener Keyboarder Jahrgang 1980. Hat dafür aber mit dem sehr aktuellen Debütalbum seines Projekts Bram Weijters’ Crazy Men eine so ausgeruht-abgerundete und überhaupt abgehangene Stilübung vorgelegt, dass man ihn ebenso gut für einen um ein paar Jahrzehnte erfahreneren Vertreter seines Fachs halten könnte. Wie es mit dem Jazz weitergeht, scheinen die Herren zwar noch nicht so ganz zu wissen. Wie es losgeht, haben sie dafür umso mehr verstanden.