Review

Egyptian Lover

1986

Egyptian Empire • 2021

Retroflash, die Dritte. [Egyptian Lover](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/2981/egyptian-lover,) der Mitte der 1980er-Jahre mit Electro aus dem Bumm-Tschack-Krach-Morast über seine persönliche Autobahn bretterte, ist wieder da. Wer damals im Kurs für weiterführende Logik aufgepasst hat, weiß, was nach »1984« und »1985« kommen muss. Klaro, da fetzt man sich schon mal die Afrika-Bambaataa-Scheiben um die Ohren, wenn Greg Broussard wieder an seiner Roland-808 herumdreht. Beats plörren aus dem Ghettoblaster, legen jede Karre fünf Zentimeter tiefer, pusten das Teil im fünften Gang auf die Überholspur. Egyptian Lover macht noch immer den gleichen Shit wie vor 35 Jahren. Gleiche Beats, gleiche Synths, gleicher Rap. Chapeau für soviel Beständigkeit, das muss man dem Guten schon lassen, dafür kann man sich schon mal einen Pokal für »Realkeeperei« auf den Kaminsims stellen. Während man sich also zwei Liter Fruity Slushies reinballert, grapscht man mit den pickigen Fingern nach verstaubten VHS-Kassetten und bingt fünf Staffeln mit dem freshen Prinzen outta Bel Air. Kraftwerk kann sich schleichen, Bambaataa sowieso. Jetzt shuffelt nur noch »1986«.