Wie so viele Bands aus dem Indierock-Bereich hat auch die Londoner Band Fanfarlo um ihren schwedischen Frontmann Simon Balthazar den Wandel hin zu einer deutlichen Veränderung vollzogen, anstatt durch das Abspulen der immergleichen Leier in Vergessenheit zu geraten. Fanfarlo klangen nämlich 2009 bei ihrem Debüt »Reservor« noch deutlich folkiger. Besonders auffälliges Merkmal war aber bereits damals die Stimme von Simon Balthazar, die durch ihren klaren Klang oft an David Byrne von den Talking Heads erinnerte. Und nun nähern sich Fanfarlo vom Klang her ein wenig der Kultband aus den 80s: funky Gitarrenlicks halten Einzug, die Percussion ist ein wenig rhythmischer und auch der Gesang noch ein wenig kantiger. Dennoch ist das Quintett einem Komplettwandel ausgewichen. Die Vergangenheit scheint immer wieder durch – was auch völlig okay ist. Ein Markenzeichen war dabei auch stets das reichhaltige Instrumentarium. Das findet sich auf »Let’s Go Extinct« ebenfalls wieder, in dem man neben dem üblichen Line-Up mal eben Akkordeons, Bläsersätze von Tuba bis Trompete und auch Streicher zu hören bekommt. Bedauerlicherweise wird nach flottem Beginn wieder in alte musikalische Lala-Muster verfallen – was inhaltlich auch in Ordnung geht, ist »Let’s Go Extinct« doch eigentlich ein Konzeptalbum, dass sich unserer Existenz in diesem weiten Universum widmet und ein wenig Weltraumthematiken aufgreift – da darf man schon mal ein wenig verträumt sein.
Let's Go Extinct