Review

Gangrene

Gutter Water

Decon • 2010

Zugegeben: Bei der Ankündigung eines gemeinsamen Projektes der kalifornischen Vorzeigeproduzenten Oh No und Alchemist erwartete ich nicht mehr als einen Jaylib-Klon. Was beide jedoch unter dem Namen Gangrene (zu deutsch: Wundbrand) abliefern, hat mit einem hastig zusammengewürfelten Langspieler zweier Produzenten, die auch noch über die Beats des jeweils anderen rappen wenig gemein. Zu eigenständig und kohärent ist das Soundbild auf »Gutter Water«, bei dem es ohne Blick auf die Albumcredits wirklich schwer fällt darauf zu schließen, wer von beiden denn nun diesen oder jenen Song produziert hat. Das ist verrohter und dreckiger Rapscheiß, voll ominöser Samplequellen und sonstiger kreativer Einfälle, auf dem selbst die Schlaftablette Alchemist seine besten Rapversuche seit den alten Whooliganz-Tagen feiert, auch wenn Oh No weiterhin der technisch bessere MC von beiden bleibt. Produktionstechnisch sind die beiden sowieso über allem erhaben. An diesem ausgereiften Biest von Album, dem die dreijährige Produktionszeit offensichtlich gut tat, gibt es mal rein gar nix zu nörgeln. Und wie es heißt, bleibt es erfreulicherweise nicht bei dieser einmaligen Aktion.

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