Review

Horse Thief

Fear In Bliss

Bella Union • 2014

Die junge Band aus Denton, Texas mit jetziger Homebase in Oklahoma City debütiert mit »Fear In Bliss« auf durchaus überzeugende, wenn auch nicht wirklich euphorisierende Art. Ihr alternativer Country-Folk-Indierock klingt in etwa so, als ob Midlake sich intensiv mit Interpol auseinandergesetzt hätten. Horse Thief lieben die große Geste sowie hymnenhafte Momente in den Songs, die wie „Already Dead“ allerdings auch mal, auf Akustikgitarre und Gesang reduziert, zerbrechlich vor sich hin folken. Zudem scheint sich Frontman Cameron Neal manchmal für den frühen Bob Dylan zu halten (auf »Come On« klingt er dann aber wie die – ebenfalls frühen – Kings Of Leon), was zusammen mit den 60ies-Psychedelic-Einschlägen zum allgemeinen Retro-Vibe passt. Man hört durchaus interessante Ansätze und ungewöhnliche Ideen in den Songverläufen, nur ist das in der Summe eben weder wirklich aufregend noch neu. Zugute halten möchte man Horse Thief aber, dass man ihre Musikhochschulausbildung an keiner Stelle deutlich heraushört. Ausgestelltes Muckertum sucht man also Gott-sei-Dank vergeblich. Somit ist »Fear In Bliss« ein recht charmantes Album geworden, für Folk-Fans, die mit mehr vom Gleichen (oder zumindest vom ähnlichen) zufrieden sind.