Review

Is Tropical

Native To

Kitsuné • 2011

Die Londoner Band Is Tropical tritt gerne halb vermummt auf. Und genauso gerne bezeichnet sie ihre Musik tropisch-exotischerweise als »Tidal Wave«. Auch wenn sie sich eher in Kitsuné-kompatiblem Indie-Electro-Rock übt, wie ihn das schnieke französische Label seit seiner Gründung konsequent manifestiert. Ähnlich wie ihre direkten Tournachbarn (Klaxons, Larrikin Love und Mystery Jets) entwirft das englische Trio träumerische Zuckerwatte-Popnummern mit leichtgängigen Hooks, die mit simplen Gitarrenriffs und quietschfidelen Synthesizern knutschen. In der Einfachheit liegt die Eingängigkeit, so das unkomplizierte Kredo als LP-Konzept. Zu guter letzt poliert Al Al Al, Reglerdreher der Klaxons und The Big Pink, diese strategische Reduktion auf Hochglanz, dann ist sie auch und für den geneigten Blog-Hipster salonfähig gebohnert. Heraus kommt ein wirklich nettes Album, das leider nicht über das Level ‘nett’ herausragt. Vielleicht ist es der Einöde aller Indie-Electro-Bands geschuldet, die letztlich alle irgendwo gleich klingen. Vielleicht kommt diese Platte einfach drei Jahre zu spät um nicht hervorragend zu sein. So reiht sie sich ein, in die Halle der Unmemorierbaren. Jene die den Gitarrenverstärker gerne mit der Drummachine paaren, an die sich ein Jahr später leider schon wieder niemand erinnern kann. Zumindest jenseits der Fanlager. Wer aber Kohorten wie Two Door Cinema Club oder allgemein elektonischen Brit-Pop allgemein kokettiert, der möge sich von dieser liebevollen Simplizität ebenfalls nicht abschrecken.

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