JJ Whitefield pflegt eine lebendige Beziehung zur Musik – durch seine stilistische Offenheit wächst er stetig mit ihr. Der Münchner Gitarrist und Soundarchitekt spielte eine entscheidende Rolle bei der Wiederentdeckung des ghanaischen Afro-Funk-Musikers Ebo Taylor und hat in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Künstler:innen unterschiedlichster Genres zusammengearbeitet. Zuletzt war er Teil der Madlib Invazion Music Library, spielte Gitarre für Web Webs Plexus Plexus und wirkte auf der DJ-Kicks von Quantic mit.
Mit Off The Grid erscheint nun ein neues Soloalbum, auf dem Whitefield seine psychedelischen Funk- und Rock-Referenzen zu einem luftigen Instrumental-Mix verarbeitet. Die Tracks haben Easy-Listening-Charakter, ohne seicht zu wirken – und lassen sich hervorragend als musikalisches Beiwerk für Alltag und Sommerabend denken. Gleichzeitig gibt es unter der Oberfläche einiges zu entdecken: Taped Together zitiert auffällig das Kuhglocken-Pattern aus »Rapper’s Delight« von der Sugarhill Gang, während Fuzzy Dumplings mit einem Boom-Bap-Beat einsetzt, der stark an Stetsasonics »Talkin’ All That Jazz« erinnert – nur eine Spur langsamer. Off The Grid spielt mit historischen Referenzen, ohne je zur Retro-Kopie zu werden. Stattdessen bleibt alles in Bewegung – so wie Whitefield selbst.

Off The Grid