Review

Kwes

ilp.

Warp • 2013

Kwes gehört zu den Machern, den Architekten eines futuristischen Sounds. Der Brite arbeitete an den letzten Alben von DELS, Speech Debelle und Bobby Womack mit, seit geraumer Zeit steht sein Name für einen der wichtigsten Hoffnungsträger in der britischen Musik. Und nach Jahren des Wartens liegt nun »ilp.« vor, das Debüt, Kwes‘ Bringschuld und eine der spannendsten Platten der letzten Jahre aus dem Vereinten Königreich. Kwes wartet mit zehn Songs auf, die zwischen Intimität und Atmosphäre taumeln. Jeden Beat, jeden Sound hat er beschnitten, auf seinen Kern reduziert. »broke« lebt von ein paar Effekten, die sich langsam aufpumpen, um am Ende vor Kwes‘ Stimme wieder abzubauen und in die Dunkelheit zu verschwinden. Dass dies nie zu Stückwerk verkommt, sondern stets eine Idee, eine Melodie oder Moment findet, um zu fesseln, macht »ilp.« so fesselnd und faszinierend. Denn Kwes bedient nicht die üblichen Mechanismen und Schablonen, legt hier aber zehn Perlen zwischen Pop, Soul und Ambient hin. Experimente wie im achtminütigen »cablecar« laufen in diesen digitalen Mahlstrom, über dem Kwes das gesamte Album balanciert. Elektronische Kargheit baut hier die schönsten Landschaften, Wirbel und Herzlichkeiten auf. Kwes hat nicht nur experimentellen Pop weitergedacht. Er hat einen der packendsten Sounds der letzten Jahre geschaffen und auf diesem Album nah an die Perfektion gebracht.

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Kwes
Ilp
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