Review

Lars Graugaard & Moritz Baumgärtner

What Actually Happened

Clang • 2016

Der dänische Komponist Lars Graugaard arbeitet seit den frühen 1990er Jahren an dem Konzept einer interaktiven Musik, bei der Instrumentalisten mit einem Computer interagieren. Für »What Actually Happened« hat er sich jetzt mit dem ehemaligen Bonaparte-Schlagzeuger und Perkussionisten Moritz Baumgärtner zusammengetan, der bisher unter anderem mit Bands wie dem Andromeda Mega Express Orchestra Saroos dem Melt Trio sowie Jazzmusikern wie Ack van Rooyen oder Sigi Busch spielte. In freier Improvisation haben die beiden ein halbes Dutzend Stücke eingespielt, musikalisch angesiedelt irgendwo zwischen treibend nervösen Drones, afrikanisch angehauchten polyrhythmischen Texturen, ambienten Flächen, Berliner Space-Kraut-Elektronik und Techno-artigen Strukturen. Das kann harmonisch und in Ansätzen melodisch klingen, nervös und aufgeregt oder fließend und rollend. Spannend sind aber auch eher Geräusch-hafte Parts oder Momente der vermeintlichen Auflehnung des Perkussionisten gegen den regelmäßigen Puls der Elektronik. »What Actually Happened« klingt stets äußerst abwechslungsreich und vielfältig und beeindruckt zudem durchgehend durch große Spielfreude und atmosphärische Dichte.

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