Review

Locked Groove

Rooted

Hotflush Recordings • 2012

Das einst dem Dubstep zugeschriebene Label Hotflush Recordings ist das beste Beispiel für eine positive Weiterentwicklung innerhalb dieses zu trauriger Berühmtheit aufgestiegenen Genres. Anstatt auf einen vor Jahren mal aktuellen Trend zu beharren, macht Paul Rose (aka Scuba) mit seinem Label das einzig richtige und lässt sich von seinem Instinkt leiten. Dieser wird in letzter Zeit von basslastigem Techno beeinflusst wie auch seine jüngsten Veröffentlichungen als SCB zeigten. Das neueste Pferd im Hotflush-Stall geht auch deutlich in diese Richtung: der Belgier Tim Van De Meutter (aka Locked Groove) rettet mit dem entspannten Ansatz auf seiner Debüt-EP Rooted die Ehre seiner sonst Jumpstyle- und Gabber-affinen Heimat. Intelligent produziert, zeigt die Rooted EP, dass sich Techno auch für Sonntagnachmittage eignet: beim Titeltrack setzt er ein jazziges Klaviersample in den Vordergrund, das sofort ins Ohr geht – demgegenüber steht vorwärtsgewandte Perkussion, die den Track nicht im Loungesessel versinken lässt, sondern auch seine tanzbare Qualität unterstreicht. Von Entspannung ist allerdings bei Drowning nichts mehr zu spüren: hart, industriell und in bester Chicago-House-Manier knallt der Track, den Scuba schon auf seiner DJ-Kicks exklusiv gefeatured hat, voll rein und lässt einen auch so schnell nicht wieder los. Anschließend wird es mit dem tanzbaren Change wieder hypnotisch, das mit einem lockeren House-Beat frühe Morgenstunden im Club untermalen könnte. Scuba hält große Stücke auf diesen jungen Typen. Wenn man die Rooted EP gehört hat, versteht man warum.