Im »Crooner-style« beginnt Matthew Dear hier über einem Jazzloop sein drittes Album »Black City«, ehe die rauschenden Shynthies und modulierten Flächen klarstellen, dass es hier elektronisch zugeht. Weiter geht’s auf einem Stakkato-Funk mit »I Can’t Feel«, bei dem Dear den Pfad von Jamie Lidell wieder aufnimmt, den dieser nach seinem epochalen »Multiply« leider wieder verlassen hat. Bei Dear hingegen darf es hier allerdings schon etwas rauer sein. Denn beim nächsten (Titel-) Stück »Little People (Black City)« sorgt Dear wieder mit poppigen und butterweichem House, der sich auf zehn Minuten windet, dauernd verändert und lyrisch vollkommen entfaltet, für Entschleunigung. Der Bruch bleibt auch bei den nächsten Stücken Methode: Munter wird mit dem Vorangegangenen gebrochen, zwischen den Stilen gewechselt und schließlich mit einer herzzerreißenden Ballade abgeschlossen. Nicht zu missachten und löblich zu erwähnen sind die bisweilen bizarr anmutenden Texte, bei denen sich regelmäßig ein Hörerlächeln nicht unterdrücken lässt (»You Put A Smell On Me«, »Monkey«, »More Surgery«). Ärgerlich nur, dass man sich manche Alben bis zum Ende der Rezensions-Deadline aufhebt, man hätte so viel Freude mit ihnen gehabt.
Black City