Review

Xeno & Oaklander

Par Avion

Ghostly International • 2014

Coldwave-Revivalisten sind nicht gleich Coldwave-Revivalisten. Das Brooklyner Duo Liz Wendelbo und Sean McBride alias Xeno & Oaklander hat sich zwar ganz der analogen Klangsynthese in rhythmisch strengem Gewand verschrieben, schafft es aber irgendwie, aus seinen historischen Instrumenten Klänge hervorzuholen, die die frühen 1980er Jahre als Anfangspunkt nehmen, um von dort einen eigenen Kurs einzuschlagen. Jahrelang waren X & O eine der maßgeblichen Bands des inzwischen eingestellten New Yorker Post-Punk-Labels Wierd Records. Mit »Par Avion« kehren sie jetzt auf Ghostly International als neue Heimat zurück. Schon der erste Song deutet dabei leichte Änderungen an: Statt der früher oft vorherrschenden. eingetrübten Kühle hat »Interface« eine geradezu euphorische Stimmung. Das ändert nichts daran, dass Xeno & Oaklander weiterhin große Melancholiker bleiben, jedoch kennen sie durchaus mehr als bloß einen Gemütszustand. »Jasmine Nights« beginnt sogar fast so aufgekratzt wie Yazoos »Don’t Go«, um dann in eine verträumt tänzerische Traumwelt zu entschwinden. Die düsteren Momente gibt es auf dieser Platte selbstverständlich genauso, wer will schließlich permanent gut drauf sein müssen? »Par Avion« ist ein zuversichtliches Statement, das ein weiteres gutes Argument für die Etablierung des Analogsynthesizers als Folk Instrument liefert.