Review

Maya Jane Coles

Comfort

I/Am/Me • 2013

Wie viel Leben kann in Deep House stecken. Punkt. Kein Fragezeichen. Denn Maya Jane Coles’ Debüt auf einem Langspieler mit dem Titel »Comfort« überzeugt vor allem durch die Wärme, die durch alle Tracks pumpt. Das aufgegriffene Motiv der Flügel liegt eher im Sound als in den Texten der Features, denn »Easier To Hide« und »When I’m In Love« schrauben sich an ihrem Rhythmus in die Höhe. In solchen Momenten zeigt sich, dass Maya Jane Coles’ Entwurf von Deep House sich mit Dub, UK Funky, Pop, Soul und Techno vermischen kann – ohne dabei zu verwässern. Denn diese Platte zieht daraus ihre ganze Substanz. »Fall From Grace« könnte durchaus die große Halle eröffnen und bleibt doch lieber in der Kammer. Die Innerlichkeit schlägt die Äußerlichkeit. Für Puristen elektronischer Musik könnte die Struktur von »Comfort« zu organisch sein, zu wenig wiederholend. Maya Jane Cole erzählt linear. Mit ihrer Stimme. Mit den Stimmen von etwa Tricky, Miss Kittin und Alpines. Das könnte für eine schnelllebige Szene vielleicht zu viel sein. Es erfordert Aufmerksamkeit für dieses Album, es sind nicht nur einfach zwölf Tracks. Aus genau diesen Stücken setzt sich »Comfort« überhaupt erst zusammen und baut eine durchgehende Atmosphäre auf. Nein, keine Fragezeichen. Einfach nur auf diesem Puls treiben lassen.