Review

Mura Masa

Someday Somewhere

Jakarta • 2015

Die selbstreferenzielle Genrekategorisierung »Hip Hop« wird der EP »Someday Somewhere« von Mura Masa nicht wirklich gerecht. Der 19-Jährige bewegt sich musikalisch in mehr als diesem einen Genre. Seine Inspiration zieht der Allrounder von den im Ärmelkanal liegenden Kanalinseln sicher aus Hip Hop, aber »Someday Somewhere« vereint wesentlich mehr Stile und ist um einiges vielschichtiger. Eigene Gesangsspuren, die sagenhaften Londoner Sängerinnen Nao und Denai Moore sowie Vocal-Samples machen das Ganze zu einer gelungenen, catchy Mischung aus R’n’B, Electronica und Neo Soul mit einer sehr feinen Note Pop. Durchbrochen wird die EP von einem Vokalstück »Your Bones«, woran sich der einzige Rap-Track mit dem umtriebigen Jay Prince als Feature anschließt und durch pumpende Bässe die Stimmung wieder aufrührt. Auf ihn aufmerksam geworden bin ich durch das »Summer in Jakarta« Beattape seines Labels Jakarta Records von 2014. Seitdem hat Alex Crossan, zum Beispiel durch Live-Auftritte bei BBC Radio 1, nicht nur im Internet eine ansehnliche Fanbase. Während Mura Masa sich auf seinem Debütalbum »Soundtrack To A Death« auf das Produzieren von Future-Beats konzentrierte, hat er mit »Someday Somewhere« Musik geschaffen, bei der gute Laune und Sommerfeeling auch bei Regenwetter inklusive sind.