Review

NHK’Koyxeи

Dance Classics Vol.1

PAN • 2012

Gegen Kouhei Matsunaga ist schwer anzukommen. Der Japaner hat auf Mille Plateaux und Tigerbeat6 seine Spuren hinterlassen. Zuletzt veröffentlichte er zwei Platten bei dem legendären wie sehr selektiven Skam Records. Über seine 14-jährige Schaffenszeit hat er mit Merzbow, John Watermann und Alan Courtis sowie dem Rapper Sensational, dem dadaistischen Performer Rudolf Eb.er und Sean Booth von Autechre zusammengearbeitet. Er liebt Hardcore-Techno, Rap und komponiert trotzdem für den WDR an Chopin angelehnte Stücke. Was kann diesen untriebigen Musiker schon noch regen? Auf seinem 2011er Album auf Skam Records hat Matsunaga bereits gezeigt, worauf es ihm unter seinem Pseudonym NHK ankommt. Einfache Strukturen, puritische Electro-Sounds und eine gutes Maß an Roboter-Funk. Für seine »Dance Classics Vol. 1« scheint sich Matsunaga deshalb sehr weit über seinen MPC gelehnt zu haben, bestückt mit einfachsten Soundfetzen. Diese schiebt er in kurzen Skizzen zu kleinen Dancetracks zusammen, die vor allem von ihrer Rohheit und einer unprätenziös naiven Simplizität getragen werden. Damit versackt er auch mal in gähnende Langweile (»B3 55«, »B1 52« oder »A3 476«). In den besten Momenten aber trifft ein funky Kopfnicker auf verschmitzte Synthie-Hooks (»A1 587«, »A5 638« oder »B2 530«) und püriert gehörig die Synapsen.

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