Interessante, unkonventionelle und mit hall-bedeckte Snares und Claps kombiniert Om Unit auf der 6 Track starken Transport EP und verknüpft diese mit tiefen Sub-Bässen und rumpelnden 808-Kicks. Die teils Off-beat lastigen Rhythmiken wie auf An Eternal Way, offenbaren auf undurchsichtige Weise seine Liebe zu jamaikanischer Dubmusik. Schubladen könnte man viele aufmachen, doch im weitesten Sinne ist das hier elektronische Tanzmusik, die sich ebenso an modernen Rapbeats, wie an Elementen des Trip-Hop der 1990er Jahre bedient. Und auch die gefilterten, fast rave-artigen Flächen dürfte sich der britische Freigeist aus der Zeit entnommen haben, als London die Kultur-Metropole Europas war, dessen Erbe heute Berlin für sich beansprucht. An Jim Coles, Om’s bürgerlicher Name, scheint das aktuelle Dubstep-Movement ebenso wenig vorbeigegangen zu sein, wie die graue, kalte Stimmung aus dem Bereich »Industrial«, die ihn offensichtlich inspiriert hat. Transport ist moderne Clubmusik mit etwas tiefer-gepolter BPM-Anzahl, die im Club wohl funktionieren mag, aber auf der heimischen Hi-fi-Anlage einiges an Charme verliert. Die Melodien plätschern unaufgeregt vor sich hin, drängen sich selten auf und auch den Synthie-Sounds fehlt es teilweise an Druck und Durchschlagskraft. Die Songs wirken streckenweise vorhersehbar und verfangen sich teilweise stark in vorgefertigten Patterns, die die Musik in ihrem Freiraum beengen. Was im Vergleich zu den Remixen von Ital Tek und Machinedrum zu überzeugen weiß, sind die zwar zurückhaltenden aber doch spannenden und elementaren Bass-Spuren.
Transport EP