Review

Radian

On Dark Silent Off

Thrill Jockey • 2016

Radian arbeiten seit dem Jahr 2000 an ihrer ganz eigenen und außergewöhnlichen Musik. Klang-Experimente und freie Improvisation bilden dabei stets einen umfangreichen Pool an Soundmaterial für ihre Veröffentlichungen. Aus einem Berg an Session-Material wählt die Band aus Wien bei der späteren Studio-Bearbeitung relevante Parts und Snippets aus und konstruiert daraus die Tracks der Alben. Nachdem Stefan Németh durch Martin Siewert ersetzt wurde, wirkt dessen Gitarre stark prägend auf den Gesamtsound des Trios, dem weiterhin Schlagzeugfer Martin Brandlmayr und Bassist John Norman angehören. Siewert nutzt nicht nur die komplette Klangpalette seines Instrumentes von schwebenden Solo-Sounds über hymnische Post-Rock-Passagen bis zum bösen und mächtig verzerrten Metal-Gebratze, sondern steuert sogar normalerweise unerwünschte klangliche Nebenprodukte wie das Einstöpseln des Gitarrenkabels, Brummen, Rauschen sowie Fingergeräusche an den Saiten bei. Zwar klingen Eingangs- und Schlusstrack des aktuellen Albums für die Band ungewöhnlich »live«, insgesamt lebt die Musik Radians aber nach wie vor von On/Off-Kontrasten, Pausen und Cut Up-Elementen, Laut/Leise- Gegensätzen und Dynamik-Variationen. Dazu kommt oft eine beinahe cinematische Atmosphäre, die die Tracks zu wirklich spannenden Hörstücken macht.

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