Die Waldhütte – unendliche Weiten für Freigeister und solche, die es gerne sein möchten. Zahlreiche Alben lassen sich mit diesem Wort beschreiben und auch Jon Porras‘ »Black Mesa« gehört zu diesen Platten, die irgendwo ganz tief zwischen Kiefern und Tannen entstanden sein müssen. Fuchs und Hase starren sich dort aber eher mit großen Pupillen an. Bei »Black Mesa« geht es definitiv mehr um den Sound an und für sich, der Grenzen abstecken soll. Feedback, Schleifen und Dröhnen bohren sich tief ins Hirn. »Desert Flight« spannt sich nur anhand dieser angedachten Melodie, die sich kaum gegen den Rest des Songs abheben kann. Dafür gibt sich alleine schon die gesamte Atmosphäre viel zu introvertiert. Das Zerbrechliche geht dafür den ganzen mehr als 45 Minuten ab. »Into Midnight« zeigt sich schon ziemlich kantig zu Beginn. Die gesamte Nummer haben so oder ähnlich auch schon Earth oder Neil Young gefahren. Doch trotzdem lohnt sich die Reise zu diesem Herz aus Finsternis, das unter den Dielen jener Hütter schlägt, in die sich Jon Porras flüchtete. Und spätestens bei »Beyond The Veil« öffnen sich die Hallen im Hain und aus dem Spröden entwächst das Sakrale. Wer die Reise mitgehen will, wird sich von dem Sound von Jon Porras tragen lassen müssen. Vier Wände können einengend sein. Bei Porras liegt in ihnen die Welt.
Black Mesa