Review

The Greg Foat Group

Girl And Robot With Flowers

Jazzman • 2012

Das ist mal ein Genre, das mir so noch nicht untergekommen ist – ein Buchsoundtrack. Zwar kenne ich weder den Autoren Brian Aldiss noch den Plot der Erzählung, und kann demnach auch schwerlich sagen, inwiefern die musikalische Adaptation der Vorlage gerecht wird. Aber im Vergleich zu vielen Filmen hat diese Literaturvertonung es doch zumindest geschafft reges Interesse an dem Ausgangsmaterial zu wecken. Denn so oder so ähnlich könnte es klingen wenn Ziggy Stardust auf David Matthews‘ »Dune« Urlaub macht. Und zwar nicht irgendwann, sondern in der Blütezeit der Unbekümmertheit, in den Spätsechzigern. Der Moment also, in dem die Experimentierfreude geboren wurde, welche die musikalischen Horizonte dadurch erweiterte, dass man Sie einander näher brachte und zu dem Nährboden verdichtete, der uns die »Black Music« mit all ihren Ramifikationen bescherte. Hier bleibt es stilistisch dann aber doch eher überschaulich. Ein wenig Jazz in den Solos, schon etwas mehr unbeschwerter Beat Pop, der wunderbar die Sorglosigkeit aufkommen lässt, die man dazumal auf den Campussen mit jedem Atemzug in sich aufnehmen konnte. Und, weil es die Sci-Fi Thematik der Novelle quasi vorgibt, mit einer gehörigen Portion der Nonchalance französischer Soundtracks der Zeit. Nostalgie soll ja die unsinnigste Form des Sehnens sein, bezieht sich sich doch auf Vergangenes und somit unwiderruflich Verlorenes. Ob Greg Foat der unverbesserliche Nostalgiker ist, den er in diesem Album mimt, bleibt dahingestellt. Seine musikalische Elegie an Aldiss‘ phantasievolle Parallelwelt ist definitiv unverbesserlich.