Was wären Songwriter ohne Träume? Der großartig spinnerte Folkie Damien Jurado hat als Folge einer einzigen wirren Nacht eine ganze Albumtrilogie komponiert. Und dem New Yorker Toby Pazner wurde angeblich im Traum der Auftrag erteilt, einen »Temple of Sound« zu errichten und dort die Geschichte der griechischen Olympioniken in musikalischer Form zu erzählen. Ein schöner Gründungsmythos für The Olympians Pazner ist Keyboarder von Lee Fields & The Expressions und als solcher in Brooklyn gut vernetzt. Musiker aus Daptone-Gruppen wie The Arcs, Menahan Street Band The Budos Band und den Dap-Kings sind schnell rekrutiert, die Ansammlung von Vintage Equipment dauerte da schon länger. Das Resultat ist mehr als nur ein instrumentales Soul-Album: eine Suite voller erhabene Streicher- und Bläserarrangements, die wie ein verlorener Soundtrack von Bobby Womack oder Isaac Hayes anmutet. Die Songs, allesamt nach Himmelskörpern oder Sternbildern benannt, bekommen durch Flöte, Harfe und Vibraphone die richtige Dosis »trippyness«. Im letzten Drittel verliert das Album ein wenig an Punch. Dennoch erneut eine fabelhafte Produktion aus dem Hause Daptone.
The Olympians