Review

Tofu Resistance

1//23

YNFND • 2019

Auf »1//23« kombiniert Tofu Resistance digitale Klänge und Produktionsweisen mit Club-Beats und den Sounds von analogen, meist exotischen Perkussions- und Melodieinstrumenten. Die verbindet er dann mit Field Recordings und Vocal-Samples zu seiner ganz eigenen grenzübergreifenden Weltmusik. All diese unterschiedlichen Klänge verquicken sich meist zu sehr organischen homogenen Ergebnissen. Besonders spannend klingt seine Musik, wenn ganz klar elektronische Elemente z.B. auf traditionell indisch anmutenden Gesang oder ein brasilianisches Berimbau prallen und Tofu Resistance diese spannenden Gegensätze explizit in den Mittelpunkt seiner Komposition stellt. Gegen Ende des Albums verzichtet der Berliner zugunsten von marschierend repetitiven Beats und Synthiesounds sogar komplett auf jegliches Weltmusik-Flair um im Schlusstrack dann wieder auf die Kombination von Dance-Claps mit westafrikanischen Kora-Klängen zurückzukommen. Insgesamt ist »1//23« musikalisch und klanglich abwechslungsreich, zielt mit seiner zurückhaltenden und eher kühlen Klangästhetik aber weniger auf verschwitzte Dancefloors als vielmehr auf das entspannte Hören auf dem heimischen Sofa.