Heilung ist ein Begriff, der derzeit gefühlt überall präsent ist. Es gibt eben auch viel zu viel, was geheilt werden muss oder sollte. Da kommt der Titel »Music Is the Healing Force of the Universe« für die vierte Singles-Compilation des Göteborger Labels Höga Nord Rekords gerade recht. Wer wissen will, was die Schweden in den Jahren 2019 bis 2021 veröffentlichten, findet hier alles chronologisch geordnet in einem Paket. Dem eigenen Selbstverständnis, mit ihrem Angebot die Sinne des Publikums zu erweitern, werden die Betreiber mit einer betont eklektischen Auswahl gerecht. Auf acidlastigen Drum’n’Bass von Global Tracks folgt psychedelisch trippiger Funk von Kanot aus Göteborg. Electro von Tecwaa aus York trifft auf den EBM-New-Wave-Hybrid des Berliner Projekts Dame Bonnet. Zwischen kantiger Maschinenmusik und mehr oder weniger rumpeliger Handarbeit wechseln sich weite Teile des restlichen Programms ab, manche, wie die Sounds des Londoners Timothy J. Fairplay, vereinen beides in Personalunion. Das gibt einen schönen Überblick über einige der entlegeneren neuen Entwicklungen in der Clubmusik. Und es ist ziemlich sicher, dass ein Algorithmus diese Auswahl nicht treffen würde.
Fennesz
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