Review

VCMG

Spock EP

Mute • 2011

Wer hätte gedacht, dass diese Geschichte noch ihr friedliches Ende finden würde? Vor über 30 Jahren finden Vince Clark und Martin Gore musikalisch zueinander und gründen mit ihren Kompagnons Andy Fletcher und Dave Gahan die Band Depeche Mode. Vince Clark wird hierbei zum Hauptsongwriter, bis ihm alles zu düster wird und er nur ein Jahr nach der Gründung im Streit aussteigt. Stattdessen sucht und findet er den Erfolg mit Yazoo und Erasure und seinen Songwriterjob übernimmt von da an Martin Gore. Der macht aus Depeche Mode »the most popular electronic band the world has ever known«, wenn man dem englischen Q Magazine glauben schenken darf. Klar, darf man. Über drei Jahrzehnte und ein paar E-Mails später lassen die beiden Synthiepop-Urgesteine ihrer Liebe zu Techno freien Lauf und veröffentlichen im Frühjahr 2012 ein gemeinsames Album unter dem Namen VCMG. Ein gewagtes Unterfangen, bei dem die Erwartungen doch so ungemein hoch sein müssen, dass man eigentlich nur Scheitern kann. Doch, wer hätte es gedacht, die erste Auskopplung Spock macht tatsächlich Appetit auf die LP. VCMG schlagen hierbei einen düsteren Weg ein. Spock hat einen repetitiven und industriellen Sound und eignet sich hervorragend für fortgeschrittene Stunden in großen Hallen. Von der eigenen musikalischen Sozialisation ist nichts herauszuhören und man denkt zu keiner Sekunde, dass da zwei ältere Semester sich an was Neuem probieren. Auch die Remixe können sich hören lassen, wobei sich Edit-Select mit etwas technoideren und XOQ (aka Albumproduzent Überzone) mit einem etwas housigeren Ansatz hervortun.