Review

Azure Ray

As Above So Below

Saddle Creek • 2012

Maria Taylor und Orenda Fink sind die heile Welt des Indie Pop. Wenn es irgendwo Zuflucht gibt, dann bei Azure Ray. Unaufgeregt entfalten sich Gesang und Akustikgitarren, ohne jemals die Ödnis von Omaha zu rasieren, wie es manche Kollegen von Saddle Creek sonst so gerne tun. Doch nun geht es mit der EP »As Above So Below« in eine andere Richtung – behaupten zumindest beide Musikerinnen. Denn im Kern schlummert in Songs wie »Unannounced« noch immer Azure Ray, obwohl dahinter ein Beat sich aufpumpt mit der Geschwindigkeit eines dicken Käfers. Der digitale Klang bekommt auf »As Above So Below« einen lebendigen Kern, eine organische Idee. Das fügt sich bestens an die Stimmen von Taylor und Fink. Allerdings entfernen sich Azure Ray nicht von ihren Songstrukturen. Jedes der sechs Stücke hätte vom Aufbau auf jede andere Platte des Duos gepasst. »The Heart Has Its Reasons« funktioniert aber gerade dann durch den neuen Aspekt, den die elektronischen Elemente einbringen. »We Could Wake« geht da vielleicht den mutigsten Weg und öffnet sich am meisten für die Innovationen. Der elektronische Moment bleibt eine Spielerei, die dem Sound an und für sich aber nie gefährlich wird. Auch wenn in die heile Welt von Azure Ray ein neues Licht einbricht, es lässt ihre Songs nur noch ein wenig mehr funkeln.

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