Baauers Debüt »Aa« beginnt mit wilden Percussions, die genauso gut auch von den Benzinfass-Trommlern der Tambours Du Bronx stammen könnten. Nach sakral schwebenden Chören kommt Baauer, der durch seinen »Harlem Shake« zu schneller Berühmtheit gelangte, sehr schnell zur Sache, was in seinem Fall natürlich Trap ist. Tiefe Bässe, klappernde Hihats, schleppende Kick Drums, gepitchte Stimmen bestimmen den Baauer-Sound. Baauer schreckt aber auch nicht vor Hip Hop- und House-Beats, Footwork-Elementen, Earth, Wind & Fire-Chören, Schweinerock-Gitarrensoli oder sogar Autotune-Reggae zurück. Das stilistische und klangliche Spektrum wird nicht zuletzt auch durch Gäste wie Future, Pusha T, M.I.A., Novelist, Leikeli47, Rustie und Tirzah erweitert. Die Tracks auf »Aa« wirken mal gewaltig aufgeblasen, voller verschiedener Klänge und Ideen und mal spartanisch beschränkt, minimalistisch und straight auf den Dancefloor ausgerichtet. Das Album ist dermaßen geschmackvoll und abwechslungsreich, dass selbst die nach Black Metal klingenden Vocals des Schluss-Tracks zusammen mit einem Rave-Beat irgendwie stimmig klingen. Ein beeindruckend stilübergreifendes, aber musikalisch dennoch stets rundes und organisches Album.
Aa