Fast hätte ich die Scheibe mit dem Projektalbum von Ellen Allien und Apparat verwechselt. Wie diese Acid Lines feuchtfröhlich über den wippenden Electro-Beat hüpfen, fällt einem diese Erinnerung schon einmal in den Schoß. Natürlich wird das Ganze bei Scott Monteith gleich weitaus deeper. Der Wahl-Montrealer fungiert seit zwölf Jahren als Herr des gepflegt dubbigen Minimal Technos, der auf Wagon Repair und vor allem ~scape Unwuchten in die restliche Technoszene schlug. Auf »Acid Wash Genes« wirkt Monteith überraschend clubbegeistert. Er reduziert den Beat, die Piano-Slides und die messerscharfe Acid Line zu einer minimalen Tanzfigur, die sich über neun Minuten ins Gehirn einbrennt. Euphorisch bleibt das Puckern von Detroits Herzen zurück. Auf der B-Seite übernimmt der Labelinhaber Exercise One das Ruder, drückt Deadbeats Euphorie in die dunkleren Ecken morgens um halb 7 und packt beim Beat ein paar mehr Pferdestärken unter das Gesäß. Der Remix weiß gut, einem zwischen die Bein zu greifen. Er bleibt im Vergleich zu Deadbeats Vorlage dennoch allzu durchkalkuliert an seiner gängigen Techno-Funktionalität haften.
Deadbeat
Eight
BLKRTZ