Die Strokes sind die neuen Velvet Underground, die Yeah Yeah Yeahs die neuen Talking Heads. Was machte die Musikpresse einen nicht für einen Quatsch um die Jahrtausendwende über die »The«-Bands glauben? Und was bleibt überhaupt knapp zehn Jahre später davon? Der nackte Hintern eines Models auf einem Cover. Das war es dann. Franz Ferdinand hatten das große Glück, dass ihr Debüt ein paar Jahre zu spät herauskam, um in diesem Vergleichsapparat an überhohen Erwartungen zu zerbrechen. (Und außerdem hatten sie sowieso kein »The« anzubieten.) »Right Thoughts, Right Words, Right Action«, der vierte Langspieler der Schotten, pfeift aber sowieso auf solche Dinge. Erwartungen, braucht kein Mensch. Zumal Franz Ferdinand den gleichen Schuh runterspielen wie damals. Nur eben ohne die gleiche Wucht. Ein »Love Illumination« sticht ein »Take Me Out« nicht aus, obwohl es schon ordentlich unterkühlt groovt in dem Ding. Mit »The Universe Expanded« bewegen sich Franz Ferdinand zumal ein wenig von der Indie-Rock-Schablone weg, zumindest für ein paar Momente. »Evil Eye« und »Fresh Strawberries« bedienen dann wieder die Synapsen im Hirn, die sich an den üblichen Strukturen des Genres erfreuen. Und Melodien wie in »Treason! Animals.« gehen immer. Franz Ferdinand sind vielleicht aktuell nicht mehr die spannendste Band, aber liefern zuverlässig das ab, was man von den Franz Ferdinand vor zehn Jahren erwarten konnte. Zwar ein bisschen traurig. Aber für einen guten Gitarrenpart geht der Lautstärkeregler dieses Mal auch wieder nach oben.
Right Thoughts Right Words Right Action