Review

Grouper

The Man Who Died In His Boat

Kranky • 2013

Das Leben ist schön. Nur Grouper ist nicht der passende Soundtrack für diese Idee. Denn Liz Harris meint ihre Sache ziemlich ernst, wenn sie Alben Namen gibt wie »Dragging A Dead Deer Up A Hill«. Und auch ihre neuste Platte schließt sie da nicht aus. »The Man Who Died In His Boat« gibt die Atmosphäre ziemlich gut wieder. Denn Harris verschanzt ihre Stimme hinter kaum greifbaren Schichten aus Sound, Gitarre und Stille. Wenn wie in »Vanishing Point« mal eine Melodie kommt, dann nur um daran zu erinnern, dass Struktur nicht immer verträglich ist. Vielmehr bohren sich die einzelnen Töne direkt in den Kopf. Harris fährt auf ihrem dritten Album den bekannten Film und ihre Musik bleibt genauso unantastbar, mystisch und verletzlich wie zuvor. »Being Her Shadow« steht in jeder Sekunde kurz vor der Verflüchtigung, »Towers« spielt ein wenig mit der Gitarre, bleibt aber diffus und »Vital« ist nur ein Hauch von einem Song. Das bietet genug Nährboden für spirituelle und meditative Momente, aber eigentlich berührt von diesem Album wenig wirklich. Dafür ist es zu entrückt, zu introvertiert. Niemand sollte das Hören, zumindest transportiert das so die Musik, die ziemlich abweisend ist und gleichzeitig doch immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen will. Das macht »The Man Who Died In His Boat« vor allem einfach nur ausrechenbar. Und ein wenig anstrengend.