Die zwei Beatbrüder im Geiste, Hulk Hodn und Hubert Daviz, aus dem sonnigen Köllefornia, haben für Kaseta tief in ihrem Beatarchiv gewühlt. Ursprünglich als klassische Kassette in einer 100er Auflage geplant, entschieden sich die Jungs dann doch dafür, das gute Stück als Vinylversion (mittlerweile auch digital und als CD verfügbar) pressen zu lassen. Eine große Bedeutung oder gar Konzeption sollte man dem Projekt nicht zusprechen: »Kaseta« ist polnisch und heißt schlicht Kassette. Die einzelnen Instrumentals entstanden dabei nicht in Kooperation, meist abwechselnd ertönt eine Hubert Daviz Produktion und ein Hulk Hodn Gewächs. Dass da überhaupt zwei verschiedene Köpfe im Spiel sind, mag man nach dem ersten Hören gar nicht glauben. Was dem einheitlichen Sound von Kaseta aber eher gut tut als schadet. Beattapes scheinen ja momentan sowieso schwer im Trend zu liegen, zumindest hierzulande wird eifrig eins nach dem anderen rausgehauen. Kaseta hört sich im Vergleich dazu aber nicht wie eine wilde Ansammlung unfertiger, roher Beats an und funktioniert daher auf Albumformat. Wenn auch das Skizzenhafte als Stilmittel benutzt wird. Ansonsten bestehen die entspannten Loops größtenteils aus der üblichen Rezeptur: Soul/Funk/Jazz Samples untermalt mit trockenen Drums und minimalistischen Basslines. Allgemein plätschern hier sehr viele smoothe, jazzige Pianos vor sich hin, so wie man das aus dem Hause ENTBS aber auch gut und gerne erwarten durfte. Als Reminisenz an das gute alte analoge Tape und für die Hintergrundberieselung eine nette Idee. Im Vergleich zum österreichischen Melting Pot Labelmate Brenk ist aber, vor allem was Arrangements betrifft noch Luft nach oben.
Kaseta