Review

Maurice Louca

Saet El-Hazz (The Luck Hour)

Sub Rosa • 2022

Wenn bei einem Projekt mit nordafrikanischer Musik der Name Maurice Louca auftaucht, ist das ein guter Grund aufzumerken. Neben seinen Soloalben hat sich der ägyptische Keyboarder an abenteuerlustigen Bands wie Alif, Karkhana dem PRAED Orchestra! oder den grandiosen Dwarfs of East Agouza beteiligt. Für sein Album »Saet El-Hazz (The Luck Hour)« tat sich Louca mit dem libanesischen »A« Trio zusammen, bestehend aus dem Trompeter Mazen Kerbaj, dem Gitarristen Sharif Sehnaoui und dem Künstler Raed Yassin am Kontrabass, alle drei spielen an »präparierten« Instrumenten. Hinzu kommen der Perkussionist Khaled Yassine, die Harfenistin Christine Kazaryan und die Cellistin Anthea Caddy. Bei den meisten Musikern gibt es Überschneidungen mit Maurice Loucas anderen Projekten, auch stilistisch finden sich Überschneidungen, die sich auf »Saet El-Hazz« zu einer fließenden Kombination aus nordafrikanischen, asiatischen und rein klangkundlerischen Einflüssen fügen. Die Basis bilden mikrotonal modifizierte Instrumente aus der Türkei und Indonesien, Gamelan-Zubehör eingeschlossen. Folkloristisch anmutende Melodien, Improvisiertes, kaum greifbar brummende Drones oder Geräusche, die ebenso gut Field recordings wie elektronische Klänge sein könnten, mischen sich in diesem Verfremdungsansatz, der auf freundliche Weise seltsam klingt. Aus den verschiedenen Ansätzen schafft Maurice Louca etwas unangestrengt Irritierendes und Neues, ohne die einzelnen Stimmen zu nivellieren.