Review

Melody’s Echo Chamber

Emotional Eternal

Domino • 2022

Eigentlich war alles anders geplant, als es gekommen ist. Die französische psychedelic Pop Musikerin Melody Prochet alias Melody’s Echo Chamber wollte ihr drittes Studioalbum »Bon Voyage« zu ihrem letzten machen. Ganz unverhofft kam die Inspiration für neue Musik dann doch, als sie einen Abend ohne ihre neugeborene Tochter verbrachte. Der daraus entstandene Track ist der Closer »Alma_The Voyage« ihres nun vierten Studioalbums. Lyrics über die Glückseligkeit mit ihrer Tochter gepaart mit schwummrigen Streichern vermitteln ein Gefühl der Leichtigkeit und Beschwingtheit bis der Song in ein sentimentales Instrumental aus zähen Geigenklängen übergeht. Auch wenn der Track den Schluss des Albums markiert, räumt er das Feld von hinten auf, indem er den gestaltwandlerischen Charakter von »Emotional Eternal« unterstreicht. Im ständigen Wandel von Struktur, Melodie und Klangfarbe greift das Album die Ästhetik psychedelischen Rocks der 1970er auf und reichert sie mit verschiedensten Instrumenten wie Geigen sowie Violas, der schwedischen Cidra und der türkischen Saz an. Dadurch findet das Album treibende als auch aneckende Momente, die Melody’s Echo Chambers meist auf Französisch gesäuselter Gesang und weiche Drums und Gitarren nicht hergeben. So lässt »Pyramids in the Clouds« mit dessen schillernder Klangatmosphäre und umherkullernden Gitarren- und Sazriffs an die türkische psychedelic Folk Interpretin Selda Bağcan denken. An anderer Stelle wandelt sich der Track »The Hypnotist« von einem stolpernden Rhythmus mit heulenden Klängen zu glatten, sanften Drums sowie dezenter Bassline und wieder zurück. »Emotional Eternal« fluktuiert zwischen aufgebauschtem Instrumentenaufgebot und sanfter Leichtigkeit, ohne sich konkret zu entscheiden.