Review

The Boxer Rebellion

Ocean By Ocean

Kobalt • 2016

Die englische Band mit dem US-amerikanischen Sänger Nathan Nicholson hat sich seit Jahren beharrlich nicht von Major-Labels ködern lassen. Dass ihr Sound dadurch aber trotzdem im Mainstream mitschwimmen kann, beweist nun ihr fünftes Album »Ocean By Ocean« ein weiteres Mal. Entdeckt, gefördert und unter Vertrag genommen wurde The Boxer Revellion von Alan McGee für sein Creation-Nachfolgelabel Poptones. Trotz eines Wechsels im Lineup – der Gitarrist wurde 2014 ausgetauscht – hat sich an der Ausrichtung ihres hymnischen Neo-Brit-Pops nicht allzu viel verändert. Höhepunkte sind mit dem druckvollen, aufregenden Opener »Weapon« und dem harmonischen »Keep Me Close«, in dem die verschiedenen Instrumentalspuren besonders gelungen den Stimmeinsatz ergänzen, schnell ausgemacht. Im Gegensatz dazu ist Nicholsons exaltierter Falsett in »Pull Yourself Together« etwas over-the-top und »Redemption« eine eher zu pompöse und unspannende Ballade. Letztlich versöhnt das abschließende »Let It Go« (nein, kein »Frozen«-Cover) mit den rührenden Zeilen »I chose to be happy, so why do I feel so sad?« dann allerdings doch noch. Somit zeigt »Ocean By Ocean«, dass The Boxer Rebellion zwar durchaus eingängige Songs schreiben können, die im Album-Kontext aber nicht immer funktionieren. Kein Wunder also, dass sich von »Grey’s Anatomy« bis »The Vampire Diaries« schon so einige Serien am Repertoire der Band bedienten.

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