In der elektronischen Musik sind Live-Alben ja eher die Ausnahme. Das mag unter anderem an den erschwerten Klangbedingungen liegen, die man gegenüber dem Studio oft hat. Auch das MAXXI in Rom, ein von Zaha Hadid entworfener, mächtig-verwinkelter Museumsneubau für Kunst des 21. Jahrhunderts, ist akustisch gesehen keine leichte Aufgabe. Die offen ineinander übergehenden Etagen des L-förmigen Gebäudes mit seinen freischwebenden Treppen, Schrägen und Winkeln sorgen für reichlich Nachhall, was den Raum für Ambient gut, für Drum ’n‘ Bass hingegen weniger gut geeignet macht. Voices From The Lake das gemeinsame Projekt von Donato Dozzy und Neel waren da mit ihrem Live-Auftritt am 25.10.2014 genau am richtigen Ort. Ihre Klangorganismen bewegen sich wie Wasser mühelos durch die sperrige Architektur des Hauses, fließen ungehindert durch den Mix, nehmen sich den Raum, den die Resonanzen bieten, und bleiben dabei stets individuell erkennbar. Als Neuigkeit arbeiten sie diesmal vereinzelt mit »italienischen« Ansätzen wie einer – keineswegs unpassenden – elektronisch bearbeiteten Mundtrommel in »Richiami e Oscillazioni« oder einer Coverversion von Paolo Contes minimalistischem Klassiker »Max«. Ohne Knarzgesang wohlgemerkt, dafür mit ein paar Gitarrentönen, die Motive des Originals aufgreifen, ins Kosmisch-Balearische wenden und am Ende haarscharf am Kitsch vorbeischrammen.
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Live At MAXXI
