Manche Platten wollen den Dancefloor nicht dominieren, sondern transformieren. Swamp Spirit, die neue EP von Space Drum Meditation, ist so eine: Vier Stücke bewegen sich zwischen Trancezustand und Soundritual, zwischen Dub-Techno und archaischer Hypnose. Liem und Eddie Ness veröffentlichen diesmal nicht auf ihrem eigenen Label, sondern auf dem von Marie Montexier kuratierten Berliner Imprint Paryìa – ein passendes Zuhause für ihre mittlerweile klar definierte Ästhetik.
Schon der Titeltrack zieht durch sein organisches Arrangement unmittelbar in den Bann. Wabernde Bässe treiben den Körper von links nach rechts, während archaische Percussions und Field Recordings imaginäre Räume öffnen. Auch die übrigen Stücke entfalten ihre Wirkung ohne klassische Spannungsbögen: keine Drops, kein Drama – nur langsames Versinken. Mit seinem Remix von »Nacre« liefert DJ und Produzent Blue Hour ein tanzflächenorientiertes Update, das die Grundenergie des Originals ins Clublicht überträgt.
Swamp Spirit verbindet Naturgeräusche, schamanische Instrumentierung und subtile Basskraft zu einer spirituellen Dancefloor-Erfahrung. Entschleunigt und hypnotisch, doch nie beliebig, verdichtet die EP das ästhetische Vokabular von Space Drum Meditation zu einem atmosphärischen Trip.
Swamp Spirit
